Meinen Urlaub habe ich genutzt und noch mal den Kalksteinbruch im rheinhessischen Gundersheim besucht. Hier war ich bereits im letzten Herbst, damals war es extrem neblig und die Felsformationen boten ein mysteriöses aber schönes Bild. Und ich hatte mir vorgenommen, dort noch mal im Sommer vorbei zu schauen. Dort soll es viele Schmetterlinge geben. Und tatsächlich musste ich teilweise aufpassen, dass ich auf keinen der unzähligen Falter trete.
Es war ein trockener, aber bewölkter und leider etwas windiger Tag. Dann fliegen die Falter nicht ganz so gerne. Trotzdem traute ich meinen Augen nicht, als ich den Pfad durch die Wiesen betrat.
Überall blühten Acker-Mannstreu, Wilder Dost, Kartäuser-Nelken und viele weitere Wildblumen.

Kein Wunder also, dass es hier summte, zirpte und flatterte.


Und dann flatterten mir auch viele Falter über den Weg. Einige konnte ich mehr oder weniger sicher bestimmen.











Beim Anblick dieser wunderschönen Wiesen und den flatternden Bewohnern hätte man glatt vergessen können, dass wir uns mitten in einem Artensterben befinden. Und dass viele dieser Falter in ihren Beständen massiv zurückgehen.
Wenn man sich diese Tiere anschaut, ihre wunderschönen Farben und ihre grazile Körperform, muss man einfach feststellen: Ihr Verlust wäre das Verschwinden eines Wunders. Deshalb werde ich im Herbst in meinem Garten ein Schmetterlingsbeet anlegen, ein Kalk-Magerbeet. Das soll speziell auch bedrohte Arten anziehen. Ich bin gespannt wie und ob es funktioniert und werde euch berichten.
Toll, deine besonderen Natur-Erlebnisse von diesem Fleckchen so auf Bildern nachvollziehen zu können. Sehr schön.
Bild 10, der braun und orange kleine Falter mit Flecken im Orange, das ist ein Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas).
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Super, danke dir 🙂 Ich werde den Kleinen Feuerfalter gleich noch ergänzen. Ja, dieser Steinbruch inmitten von Weinbergen und Feldern rundherum ist ein echtes kleines Juwel. Er ist Naturschutzgebiet und wird, soweit ich weiß, vom BUND betreut. LG und schönen Sonntag
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Einfach wunderschöne Fotos! Jetzt weiß ich auch, wo man ein Blutströpfchen zu Gesicht bekommt. Im Bestimmungsbuch sieht er immer wie ein ausgedachter Schmetterling aus, als ob so etwas ausgefallenes nicht echt sein könnte… Dankeschön fürs Zeigen!
Liebe Grüße, Natalia
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Danke dir 🙂 Es gibt wohl auch einige verschiedene Unterarten. Auf unserer Patenschaftsfläche hatten wir vor einiger Zeit auch mal ein Blutströpfchen, aber das war schwarz und schimmerte bläulich. Die Natur hat schon wirklich viel zu bieten an Formen, Farben und Muster. Wunderschön. LG und schönen Sonntag. Torsten
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Die Heuschreckensandwespe wird im hintergrund von einer Feldwespe im Flug sicher beobachtet 😉
Die langen hängenden Beine deuten ja bei der feldwespe, früher gallische feldwespe auf sie hin.
Insgesamt eine reiche Ausbeute!
Artensterben: Die selteneren Arten haben es schwer. Dennoch entdecke ich jede Woche etwa 2 neue Arten. Das ist aber meiner Aufmerksamkeit zu verdanken.
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Hallo und vielen lieben Dank. Auf eine Wespe hatte ich getippt, aber konnte sie nicht zuordnen. Ich ergänze das gleich. 🙂
Ich finde es immer verblüffend, wenn man in solchen kleinen „Inseln“ eine solche Vielfalt vorfindet. Dieser Steinbruch liegt inmitten von intensiv bewirtschafteten Feldern und Weinbergen, die ja nicht wirklich durch Artenvielfalt auffallen. Und trotzdem findet man auf dieser kleinen „Insel“ so viele Arten.
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Ich suche ja auch Naturschutzgebiete auf. Da kenne ich einige in Main-Spessart.
Vorgestern war ich auf einem Feldweg am Wald unterwegs, da gibt es auch ein grosses Maisfeld. Aber dennoch gibt es dort Hecken/Büsche und die üblichen „Verdächtigen“ wie Dost und Wilde Möhre ect. an den Feldrändern.
Am gemeinen Dost sind meist Falter.
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Und danke auch für den Tipp mit den langen, hängenden Beinen. Gut zu wissen – dann ist sie ja wirklich gut zu unterscheiden. 🙂
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