Heute war es mal wieder an der Zeit, im Laubenheimer Ried vorbeizuschauen. Die Störchen sind dort schon vor einiger Zeit geschlüpft. Und ich war auch neugierig, ob denn die Kiebitze da sind. Das Wetter spielte heute endlich mit und so gings los…
Der Himmel war wunderschön blau, durchsetzt mit vielen kleinen Wolken. Ein wenig habe ich hier den Kontrast verstärkt…







Hier sieht man man wieder, wie wichtig es ist, dass die Natur wachsen kann. Und dass man „Wildwuchs“ zulässt. Auf der Grünpatenschaftsfläche unserer Naturschutzgruppe lassen wir auch seit dem letzten Herbst den natürlichen Bewuchs aufwachsen. Nachdem die Fläche zuvor immer mehrfach abgemäht wurde, wuchsen hier nur Gras, Disteln und vielleicht mal ein Löwenzahn. Jetzt wachsen, blühten und blühen Hirtentäschelkraut, Reiherschnabel, Mageriten, Mohn, Persischer Ehrenpreis, Kamille, verschiedene Disteln und sogar die Wilde Karde.
Und kaum wuchs das Wildkraut, kamen schon wieder die Fragen nach dem Mähen auf. Wir werden Anfang / Mitte Juni nach und nach die Mahd vornehmen, schonend mit der Sense und vor allem lassen wir blühende Wildkräuter weiterhin inselartig stehen. Zumindest so lange, bis wir unser nächstes Projekt – das Duft- und Barfuß-Labyrinth – umsetzen konnten.


Ich finde es immer wieder verblüffend, was die Natur hervorbringen kann, wenn man ihr nicht ins Handwerk pfuscht. Gleichzeitig zeigt dieses Beispiel auch sehr gut, dass man durch das Ausbringen von „Wildbienen-Saatgut“ nicht immer etwas Gutes tut. In Baumärkten findet man sehr oft Saatgut, das als „Hummelmagnet“, „Insektenmagnet“ oder „Schmetterlingsmagnet“ bezeichnet wird. Dies ist jedoch keine geschützte Bezeichnung und oft befinden sich in diesen Mischungen nicht einheimische Blumen, die zudem den heimischen Insekten nur wenig Nutzen bringen. Wer „Bienenfreund“ aussät und denkt, er tut damit allen Bienen einen Geflalen, der irrt sich ebenso. Denn vor allem die Honigbiene fliegt darauf ab. Viele unser heimischen Wildbienenarten benötigen bestimmte heimische Wildpflanzen, um zu überleben.
Sie sind auf die Blüten spezialisiert, aber auch auf die Blätter und Pflanzenteile (Nistmaterial oder Nistgelegenheit) So bauen viele Wildbienen ihre Nistkammern mit bestimmten Pflanzenteilen, z.B. mit den Haaren der „Seidenhaar-Königskerze“. Andere nisten in den Stängeln von abgestorbenen Disteln und benötigen genau diese Pflanzen, die sie in unseren aufgeräumten Landschaften und Gärten gar nicht mehr finden. Daher kann es oftmals hilfreicher sein, einen Grünstreifen einfach mal wachsen zu lassen. Die Natur erobert sich den Bereich wieder zurück und bringt die schönsten (und nützlichsten!) Blüten hervor, wenn man sie nur lässt.
Gleichzeitig findet man regelmäßig „Wildbienen-Hotels“ in Märkten, die leider teilweise mehr schaden als nutzen.
So baut keine Wildbienenart in Tannenzapfen, Stroh oder größere Hohlräume (Hohlkammersteine) ihre Nistkammern oder -röhren. Trotzdem findet man diese drei Materialien sehr oft in fertigen Wildbienen-Nisthilfen. Das Schlimme ist, dass man mit diesen Materialien nicht nur den Wildbienen keinen Nutzen bringt. Man fördert gleichzeitig sogar das Auftreten von Gegenspielern, was man ja nun gar nicht möchte. Daher: Augen auf, wer Wildbienen-Hotelier werden will… :o) Und Finger weg von Tannenzapfen, Stroh, Heu, Hohlkammersteinen mit großen Löchern, vor allem aber auch von Hölzern mit unsauber gebohrten Niströhren. Die führen nämlich relativ schnell zum Flügelbruch und Tod der Wildbienen.
Ich mag den Ried. Ich wohne mitten im Elsässischen Ried. Bei uns sickert im Winter das Grundwasser hoch, überflutet die Wiesen und bildet für ein paar Wochen oder nur ein paar Tage schöne Seen, die nachher wieder verschwinden.
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Das ist sehr schön. Bei uns ist es der Rhein, der den Grundwasserspiegel hoch hält, wodurch auch die Seen entstanden sind. In den letzten beiden Jahren ist der Grundwasserspiegel leider gefallen durch die Dürre. Die Region hier nennt man auch seit neustem die „Sahel-Zone“, da es sehr wenig regnet. Dieses Frühjahr bildete zum Glück die Ausnahme und die Seen haben sich nun wieder ein bisschen gefüllt.
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