Gestern staunte ich nicht schlecht, als ich mal wieder im Laubenheimer Ried ein paar Bilder schießen wollte. Ich ging durch das Naturschutzgebiet, sammelte bei der Gelegenheit ein paar Weißblechdosen auf, die ein Schmutzfink dort hinterlassen hatte. Und dann sah ich einige Vögel in einem Baum sitzen: Einer spreizte die schwarzen Flügel, vielleicht um die Wärme der wenigen Sonnenstrahlen einzufangen? Eh ich mich versah, waren sie praktisch überall. Auf dem Baum, in der Luft und im Wasser. Doch was waren das für Vögel? Schmutzfinken waren es jedenfalls nicht… 😉
Ich hatte schon eine Vermutung und hab dann später ein bisschen recherchiert. Denn ich hatte ihn nicht mitten im Rhein-Main-Gebiet vermutet: Den Kormoran
Vielleicht ist er ja auf der Reise in den Süden zwischengelandet oder überwintert hier sogar? Fisch gibts wahrscheinlich genügend in den Teichen am Ried. Und Fische sind praktisch das Grundnahrungsmittel der großen Vögel. Die fangen sie bei ihren bis zu einminütigen Tauchgängen. 2-3 Meter tief reichen diese, wobei es auch Hinweise gibt, dass die Tiere über 10 Meter tief tauchen können.
Bis zu 1 Meter Höhe erreichen sie und haben einen Respekt einflößend langen Schnabel mit Haken-Spitze. Sie sind ruhig, also geben nur wenig Geräusche von sich. Wie ihr Gesang an Brut-und Schlafplätzen klingt, kann man sich im Arten-Porträt des NABU anhören. Wenn man den hört, wird auch klar, weshalb der Vogel den lateinischen Namen Corvus marinus trägt: Meer-Rabe
Ich kenne den Kormoran vor allem vom Urlaub an Nord- und Ostsee, wo er mir schon einige Male vor die Kamera geflogen ist. Dass ich ihn nun auch im Laubenheimer Ried entdeckt habe, war beeindruckend und freut mich sehr. Hier ein paar weitere Bilder von meiner Exkursion gestern…





Meines Wissens brüten Kormorane seit Jahren auf der südlichen Spitze der Insel Kisselwörth bei Nackenheim. Ein Baum war immer ganz weiß von ihrem Kot.
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Das ist ja interessant. Ich wusste gar nicht, dass es die Vögel hier überhaupt in der Umgebung gibt, bis ich sie im Ried entdeckte.
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