Teichfrosch

Quaaak

Vor zwei Jahren habe ich meinen Naturteich eingerichtet und kann mit Freude und auch etwas Stolz darüber berichten, wie toll er sich entwickelt hat. Die Schwimminsel ist dicht bewachsen mit Gräsern, aber auch mit einer winterfesten Schlauchpflanze. Am Ufer hat sich die Wasserminze ausgebreitet, die Sumpfdotterblumen blühen, ebenso der Teichsalbei. Im Wasser sind ganze Teppiche aus Wasserpest, Krebsschere und Froschlöffel zu erkennen. Und das Wasser selbst scheint auch in Ordnung zu sein. Wasserläufer sind ein gutes Indiz dafür.

Doch nicht nur diese: Letztens entdeckte ich einen Teichmolch, der die ersten warmen Sonnenstrahlen einfing – getarnt unter den Wasserpflanzen. Ein Gelbrandkäfer ist ebenso vor wenigen Tagen durch die Unterwasserwelt geschwommen und hat sich kurz sehen lassen. Die Plattbauchlibelle und die Blaugrüne Mosaikjungfer, welche beide im letzten Jahr den Teich umschwirrten, werden bestimmt ihre Eier im Teich abgelegt haben.

Libelle auf dem Laubschutznetz
Libelle auf dem Laubschutznetz

Die Libellenlarven habe ich bisher noch nicht entdeckt. Sollten sie jedoch im Teich sitzen, wird aus ihnen erst nächstes Jahr die erwachsene Libelle schlüpfen. Denn die Larven überdauern zwei Jahre im Wasser, in denen sie räuberisch kleinere Wassertiere im Teich erbeuten. Die Libellen selbst sind ja ebenfalls Raubinsekten, fangen Bremsen, Fliegen und Schmetterlinge.

Das große Quaken

Und nachdem sich letztes Jahr für kurze Zeit bereits 10 Frösche im Teich eingefunden hatten, habe ich dieses Jahr bisher zwei von ihnen entdeckt. Es handelt sich dabei um Teichfrösche, die eine Kreuzung zwischen See- und Wasserfrosch darstellen.
Die Tiere quaken nicht nur herrlich, sondern erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Natur: Sie fangen jede Menge Fliegen und Stechmücken. Damit sorgen sie u.a. dafür, dass nicht massenhaft Blutsauger durch die Gegend fliegen und einem den letzten Nerv rauben.

Teichfrosch beim Quaken
Frosch beim Quaken

Der Nabu schreibt zwar in seinem interessanten Artenporträt über den Teichfrosch, er sei grundsätzlich nicht gefährdet, da er nicht sehr anspruchsvoll ist.
Das ist schon mal eine gute Botschaft. Doch wenn man sich dann anschaut, dass es immer weniger Teiche gibt, dass immer mehr Tümpel Baugebieten oder Straßen weichen müssen, so ist es nach meiner Ansicht nur eine Frage der Zeit, dass auch der Teichfrosch in seinen Beständen bedroht sein wird.

Neben natürlichen Feinden, wie z.B. Greifvögel, Störche und Graureiher, breitet sich weltweit auch eine Pilzerkrankung aus, die Amphibien befällt. Nicht immer führt diese Pilz zum Tod der Tiere. Frösche und Kröten, die bereits durch Umweltgifte und andere Faktoren belastet sind, werden deutlich eher befallen und überleben die Erkrankung auch seltener. Damit wäre ein weiterer und sehr wichtiger Gefährdungsfaktor für Amphibien das Ausbringen von Umweltgiften. Gerade Pestizide und Herbizide wie Glyphosat machen Frösche krank und oftmals unfruchtbar.

Vielfältige Landschaft – Vielfältige Bewohner

Ich bin jedenfalls sehr froh, dass in meinem Naturteich einige der Quaker sitzen und ich hoffe darauf, dass sich in der benachbarten Trockenmauer Eidechsen ansiedeln.

Gerade verschiedene Lebensräume nahe beieinander fördern die Artenvielfalt. Der Kontrast zwischen Teich und Trockenmauer mit Sandboden sorgt dafür, dass sich unterschiedlichste Tiere und Pflanzen ansiedeln können.

Grundsätzlich gehört zur Biodiversität auch die Unterschiedlichkeit der Lebensräume. Selbst in kleineren Gärten kann man diese simulieren und somit einen Beitrag zum Artenschutz leisten: Ein Beet als Steingarten angelegt, eine andere keine Fläche als Magerwiese, Sträucher als Nist- und Futterplatz für Vögel, ein Naturteich, eine Trockenmauer, Wildbienennisthilfen, ein Sandarium, Totholz- und Steinhaufen, schattige und sonnig-warme Bereiche,…

All das sorgt für eine große Vielfalt selbst auf kleinem Raum.

10 Gedanken zu “Quaaak

  1. Schön, dass du so ein kleines Paradies im Garten schaffen konntest. Ich möchte als nächstes eine Trockenmauer anlegen und hoffe, dass sie ebenso gut angenommen wird.
    Liebe Grüße, Anna

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    • Hallo und danke für den Kommentar. Ja, ich bin gespannt, wie sich der Teich weiter entwickeln wird. Das mit der Trockenmauer klingt auch sehr gut. Da drück ich Dir die Daumen, dass bald Eidechsen einfinden. Ich habe auch vor kurzem von einem Sandarium gelesen, das wohl ganz gut für Echsen, Wildbienen und auch Blindschleichen sein soll. Das ist eine größere, vor Regen geschützte Sandfläche, die auch eine Tiefe von etwa einem Meter haben soll. Hast Du davon auch schon mal was gehört? Ich weiß noch nicht, ob ich das so einrichten kann. Bisher hat sich an der Trockenmauer am Teich noch keine Eidechse eingefunden. Allerdings habe ich in einem anderen Bereich des Gartens schon vor Jahren eine Mauer angelegt, in der ich sogar mal geschlüpfte Eidechsen gesehen habe. Leider ist die Mauer etwas in die Jahre gekommen, ein paar Wühlmäuse hatten sich mal unter ihr ein Nest gebaut. Die sind jetzt scheinbar weg, aber die Eidechsen habe ich auch leider nicht mehr gesehen, da sich die Steine teilweise verschoben haben und wahrscheinlich Wasser ins Innere fließt. Also steht bei mir wohl noch eine Renovierung an… 🙂 Zum Glück habe ich noch jede Menge Ziegelsteine von einem alten Gebäude, das abgerissen wurde. Auch eine Form des Upcyclings 😉 LG

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      • Von einem Sandarium habe ich noch nicht gehört und ich fürchte, dafür findet sich vielleicht auch kein Platz mehr im Garten..
        Ich wünsche dir viel Erfolg, dass in deine Mauern bald (wieder) Leben einkehrt. Steine muss ich mir erst noch organisieren, vielleicht sammele ich auch geeignete auf dem Feld ein.🤔
        Liebe Grüße und schönen Donnerstag 🙂

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      • Ja, ich wünsche Dir auch viel Erfolg mit der Trockenmauer. Bei uns gibt es in den Weinbergen oftmals Sedimentsteine, die beim Umpflügen von Feldern zum Vorschein kommen. Der Winzer ist dann immer ganz froh, wenn man sie ihm abnimmt. Und die liegen rund um meinen Teich verteilt.
        Über das Sandarium werde ich demnächst mal berichten. Mal schauen wie es wird… 😉
        Dir auch noch einen schönen Donnerstag und liebe Grüße 🙂

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  2. Sehr spannend von deinem Teich zu lesen. Darf ich fragen wie groß er etwa ist? Ich plane ebenfalls in mittlerer Zukunft einen anzulegen samt Bachlauf. Kann’s kaum erwarten und bin schon sehr gespannt was dann alles den Weg zum mir von allein findet.

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    • Hallo und danke für den netten Kommentar. Schön, dass Du einen Teich planst. Das ist ein sehr wertvoller Lebensraum und jedes Mal, wenn ich die ganzen Libellen, Frösche, Molche, Ruderwanzen und Käfer sehe, bin ich fasziniert davon, dass die Tiere ja alle von alleine den Weg zum Teich gefunden haben. Also der Teich ist etwa 5 x 4m groß und hat eine maximale Tiefe von 1,20m. Diese Tiefe hat etwa eine Fläche von 1,50m x 1m. Das Ufer läuft in verschiedenen Höhenstufen nach oben, damit man diese einzelnen Stufen bepflanzen kann. Ich wollte damals auch zuerst einen Bachlauf integrieren, aber da ich gerne einen Naturteich für Frösche schaffen wollte, habe ich auf den Bachlauf schweren Herzens verzichtet. Ich hatte mir vor dem Teichbau das Buch „Lebensraum Gartenteich“ von Wolf Richard Günzel (Pala Verlag) gekauft und darin schreibt er, dass man in einem Naturteich keine Pumpe installieren darf. Ansonsten würde das die Mikroorganismen in den verschiedenen Tiefenzonen durcheinander wirbeln, die Temperaturschichten ebenso zerstören und es könnte sich dann kein ökologisches Gleichgewicht einstellen, wie es für einen Naturteich nötig ist. Und Frösche mögen laut ihm wohl auch nicht das bewegte Wasser. Ich will hier jetzt keine Werbung machen, aber kann das Buch wirklich empfehlen. Man erfährt u.a., wie man die verschiedenen Höhenstufen plant, die Folie ausmisst, die man benötigt und welche Wasserpflanzen man am besten einsetzt. Ich hatte vorher schon einmal einen Naturteich angelegt, den ich u.a, mit Schilf bepflanzt hatte. Den hatte mir jemand aus der Gärtnerei empfohlen als Pflanze, die das Wasser filtert. Das tut Schilf wohl, nur wuchert er auch extrem und verlandet den Teich relativ schnell. Irgendwann ist dann eine Wurzel durch die Folie gewachsen, der Teich wurde undicht und ich habe diesen neuen angelegt. – Ohne Schilf, aber mit ganz vielen heimischen Pflanzen, vor allem auch welchen für Sauerstoff und Wasserqualität, wie Krebsschere, Wasserpest usw. Eine Bezugsquelle von solchen Wasserpflanzen ist übrigens naturagart.de, ein Online-Versand, mit dem ich nur gute Erfahrungen gemacht habe: Viel Auswahl einheimischer und vor allem nützlicher Pflanzen. Und dann auch sehr gute Qualität der Pflanzen. So, jetzt habe ich aber genug Werbung gemacht. 😉 Ich wünsche Dir viel Erfolg mit dem Teich-Projekt und habe Deinen Blog auch gerade abonniert. Bin gespannt auf Deine Erfahrungen und Berichte.

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      • Vielen Dank für deine Mühe mit den ganzen Infos 👏🏻 die sind wirklich sehr hilfreich! Aber auch ernüchternd 😔
        Denn ich hätte gern einen Naturteich und einen Bachlauf. Auch die Größe des Teichs plane ich ähnlich. Vielleicht finde ich noch einen Weg beides zu verbinden oder ich lege es so an, dass der Bach gar nicht in den Teich fließt und direkt davor endet, geschickt bepflanz und nicht sichtbar, also quasi zwei getrennte Systeme (Kreisläufe).
        Aber ich habe ja noch locker 10 Jahre Zeit bis dieses Projekt startet. Aktuell wächst an der Stelle unser Gemüse 🤗
        Ich muss gleich nochmal genauer bei dir im Blog stöbern und Fotos von deinem Teich anschauen zur Inspiration.
        Ich wünsche einen guten Start ins Wochenende! 👨🏻‍🌾

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  3. Das klingt gut mit den zwei getrennten Systemen. An die Möglichkeit hatte ich bei mir gar nicht gedacht. So etwas könnte ich bei mir auch noch einrichten… Ich fand es nämlich auch sehr schade, dass ich keinen Bachlauf einrichten konnte. Platz wäre noch neben dem Teich. Mal sehen, was das Jahr noch bringt. 😉 Dir auch ein schönes Wochenende.

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