Houston, wir haben ein Problem…

Alle Welt sah nach Houston, nach Texas und Illinois, wo mit Hurrikan Harvey die „Naturgewalt“ zugeschlagen hat. Und während der „Obercowboy“ noch immer den Klimawandel leugnet, den Texanern Mut zu-, und Milliarden finanzielle Hilfe verspricht, sterben tausende Menschen in Asien während des stärksten Monsuns seit Jahrzehnten. – Dies allerdings ohne die Milliarden finanzieller Hilfe. Es sterben tausende Menschen still – wenig medienwirksam – unter der relativ unspektakulären „Naturgewalt Hungersnot“ in Afrika. Und ihnen hat der Obercowboy sogar die paar Milliarden gestrichen, die ihnen zuvor vom reichen Land, wo Öl und Gas fließen, noch zugestanden wurden.

Auch in Griechenland brennen die Wälder, in der Schweiz und Österreich gehen Schlammlawinen und Muren nieder. Dafür schafft es im Norden erstmals ein russischer Tanker mit Flüssiggas ohne Eisbrecher durch die Arktis, was nicht nur Präsident Putin freut.
Selbst die deutschen Autohersteller profitieren vom Klimawandel als Konsummotor: In den USA will man nach den ganzen Skandalen um Diesel und Abgaswerte den eigenen Marktanteil der spritfressenden SUV’s deutlich steigern und kann sich laut Börsennews über die Folgen des Hurrikans freuen. Schließlich wurden Millionen der spritfressenden Fahrzeuge durch die Fluten zerstört – und man braucht nun neue… Natürlich will man zugleich ganz nebenbei die restliche Welt mit diesen neuen, abgasschleudernden Status-Karossen beglücken.

Klimaschutzweltmeister?

Angesichts solcher Entwicklungen kann man richtig froh sein, in einem derart klimafreundlichen Land wie Deutschland zu leben.

Einem Land, in dem man den Ausbau der erneuerbaren Energien bewusst deckelt, und gleichzeitig den Kohleabbau fördert, ganze Landschaften den Tagebauen opfert.

Einem Land, in dem die politischen Entscheidungsträger es den Autoherstellern erlauben, durch vordiktierte Gesetzesvorlagen ihre eigenen Regeln aufzustellen. Und in dem man auf höchster Ebene der Bundes- und Landespolitik den Klimaschutz beschwört – zugleich den Schummel-Schutz unter den Tisch kehrt.

Einem Land, in dem man den Ausbau des Straßenverkehrs durch den Bundesverkehrswegeplan fördert, während man die Bahn aufs Abstellgleis bugsiert. Und in dem man den Flugverkehr nicht etwa durch Nachtflugverbote und erhöhte Gebühren drosselt, sondern ein „höher, schneller, weiter“ zulässt.

Man fördert in unserem Land auch weiterhin die Massentierhaltung, die industrielle Landwirtschaft und den Fleischkonsum. Schließlich will sich ja der Ernährungsminister nicht erdreisten, sich um die gesunde Ernährung zu kümmern und den Menschen in den Kochtopf schauen. Das tut er nur, wenn es darum geht, Menschen vor den irreführenden Bezeichnungen „vegetarischer Wurst“ oder „veganes Schnitzel“ zu schützen. Denn das wäre ja Irreführung, während grasende Kühe auf Werbeverpackungen legal sind, obwohl die Tiere, die in den Produkten stecken, niemals einen einzigen Grashalm gesehen haben.

Aber immerhin steht an unserer Spitze kein Cowboy, der offen den Klimawandel leugnet.
Vielmehr steht an der Spitze unseres Staates ein Kabinett, das ab und zu ein Tränchen drückt, wenn es zu „historischen Entscheidungen“ in der Klimaschutzpolitik kommt. Und es steht eine Entscheiderin an der Spitze, die offen den Klimaschutz propagiert – um ihn auf vielen Ebenen verdeckt zu torpedieren.

Was ist besser – Hai oder Messer?

Ein Schelm ist da, der Böses denkt… Und so kommt mir auch nur für einen kurzen Moment die Passage aus der Dreigroschenoper von Berthold Brecht in den Sinn, in dem von einem Haifisch die Rede ist, der die Zähne im Gesicht trägt. Und einem Menschen, der ein Messer trägt, das man aber nicht sieht, weil er es versteckt.

Und ich frage mich, wem ich mehr traue: Dem mit den Haifischzähnen im Gesicht, der offen das sagt, was er denkt. Oder dem Scheinheiligen, der ein Pokerface aufzusetzen weiß und im Hintergrund gänzlich andere Fäden zieht.
Ich komme zu dem Schluss, dass ich beiden nicht sonderlich vertraue.

Sicher werde ich bei der Bundestagswahl mein Votum nutzen, doch einen Politikwechsel zeichnet sich nicht ab.

Also entscheide ich mich ganz klar für:

Die richtige Wahl

Ich fliege nicht in Urlaub, fahre mit dem Kleinwagen (tatsächlicher Verbrauch durchschnittlich 5,0 Liter in der Stadt) maximal 10.000 Kilometer im Jahr. Ich habe als Stromanbieter die „Naturstrom AG“. In meinem Hof und Garten stehen Fichten, Zypressen, Birken, Walnuss-Bäume, aber auch Flieder und Bienenbäume. Es wachsen außerdem Birnen-, Apfel-, Pflaumen-, Mirabellen-, Mirakosen-, Pfirsich und Kirschbäume im Garten, die mir heimisches Obst liefern und zugleich als Kohlenstoffspeicher, Sauerstoffproduzent und Luftfilter dienen.

Ich kaufe mein Obst und Gemüse nur aus Deutschland und nur aus Bioanbau. Gemüse kaufe ich beispielsweise auch niemals aus Spanien. Gerade berichtete man über den extremen Wassermangel in Spanien, der durch den Klimawandel entsteht. Gewaltige Stauseen und Flüsse sind ausgetrocknet, die Wassermenge liegt in vielen Regionen bei nur etwas mehr als 40% der üblichen Norm.
Und dieser Effekt wird durch die riesigen Treibhäuser befeuert, die Unmengen Wasser benötigen, den Grundwasserspiegel extrem reduzieren und Flusspegel gegen Null absinken lassen.
Fleisch esse ich schon lange nicht mehr.

Die Fenster in meiner Wohnung habe ich gedämmt, die Temperaturen im Winter liegen in meinen Wohnräumen bei 18°C, im Schlafzimmer bei 16°C. Im Sommer nutze ich nur einen Ventilator und keine Klimaanlage.

Nicht zuletzt habe ich meinen Konsum reduziert, verzichte auf viele Dinge und versuche, Verpackungsmüll wo immer zu vermeiden.

Und ich hoffe auf den gesellschaftlichen Wandel, der in vielen Köpfen bereits eingesetzt hat. Dieser ist wahrscheinlich mehr wert, wird sehr viel mehr nutzen, als große Worte unserer Volksvertreter.

2 Gedanken zu “Houston, wir haben ein Problem…

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